Aufgrund der problematischen Lage bei der diesjährigen Vanille-Ernte haben wir uns im Moment dafür entschieden, unsere Zutat Bio-Vanille vorerst für neue Teemischungen aus dem Sortiment zu nehmen.
Die Erwartungen der kostbaren Vanille Ernte sind auch in diesem Jahr erneut gesunken und man geht derzeit von einer Gesamternte von etwa 2.000 Tonnen aus. Der weltweite Bedarf an Vanille wird allerdings auf bis zu 3.000 Tonnen geschätzt. Dies bedeutet dass der Weltbedarf an Vanille weit über den Ernteerwartungen dieses Jahres liegt. Daraus resultiert, dass ein Kilogramm dieses kostbaren Gewürzes derzeit für mehrere hundert Euro gehandelt wird. Unter diesen Umständen sehen wir die Weiterverwendung der Bio-Vanille zu diesem Zeitpunkt als völlig unwirtschaftlich, denn die Preise unserer Teesorten würden dem Markt so nicht mehr gerecht werden.
Grund für diese geringe ausfallende Ernte ist unter anderem ein Zyklon, ein tropischer Wirbelsturm, der die Insel Madagaskar – und somit den mit Abstand größten Produzenten für Vanilleschoten – Anfang des Jahres verwüstete. Bei dieser Naturkatastrophe wurde ein Großteil der Plantagen zerstört. Aber nicht nur die Landwirtschaft der Insel war davon betroffen. Viele Menschen verunglückten bei dieser Katastrophe und auch die Unterkünfte vieler Einwohner gingen verloren. Die Ernteerwartungen befanden sich bereits zuvor deutlich unter dem Ertrag der letzten Jahre. Längere Dürreperioden, schlechte Lebensstandards, hohe Kriminalität und vor allem Diebstahl machten den Bauern immer wieder zu schaffen.
Wir bitten um Ihr Verständnis und sichern Ihnen zu, dass wir unsere Bio-Vanille wieder aufnehmen, sobald sich die Lage vor Ort und somit auch die preisliche Situation etwas entspannt haben.
Die Situation macht deutlich, wie abhängig die Herstellung hochwertiger Naturprodukte von stabilen Umweltbedingungen und fairen Handelsstrukturen ist. Wir verfolgen die Entwicklungen auf Madagaskar aufmerksam und stehen im engen Austausch mit unseren Partnern, um eine möglichst nachhaltige und gerechte Lösung für alle Beteiligten zu finden. Dabei liegt uns besonders am Herzen, dass die Bauern vor Ort langfristig unterstützt werden und durch faire Preise eine Zukunftsperspektive behalten.
Auch wenn wir derzeit auf Bio-Vanille verzichten müssen, arbeiten wir intensiv daran, bestehende Tees mit alternativen Gewürzen und harmonischen Geschmacksnoten zu verfeinern. So entstehen neue, spannende Kompositionen, die trotz der eingeschränkten Zutatenvielfalt den gewohnt hohen Genuss und die Qualität unserer Nibelungentee-Spezialitäten bieten.
Langfristig möchten wir die Lieferketten für empfindliche Rohstoffe wie Vanille noch nachhaltiger gestalten. Dazu prüfen wir derzeit Projekte, die eine direkte Zusammenarbeit mit Bauernkooperativen ermöglichen. So lässt sich nicht nur die Qualität sichern, sondern auch der soziale und ökologische Nutzen in den Anbauregionen nachhaltig steigern.
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