Ein sehr großer Teil unseres Nibelungentee Sortiments sind Teesorten in Bio Qualität.
Aber was bedeutet das denn ganz genau?
Tee aus: Kontrolliert biologischer Anbau – kbA
Der Begriff Bio-KBA im Zusammenhang mit Tee steht für kontrolliert biologischer Anbau (kbA oder k.b.A), was bedeutet, dass der Anbau nach strengen ökologischen Richtlinien erfolgt und zertifiziert ist.

Bedeutung bei Tee
- Bio-Tees stammen ausschließlich aus kontrolliert biologischem Anbau, bei dem auf synthetische Pestizide, chemische Düngemittel und Gentechnik verzichtet wird
- Das Anbauverfahren fördert die Bodengesundheit, schützt die Umwelt und sorgt für natürliche Wachstumsbedingungen, was sich im Geschmack und in der Qualität des Tees widerspiegelt
- Es werden nur natürliche Ressourcen genutzt, und die Kontrolle der Einhaltung der Standards erfolgt durch unabhängige Organisationen. Der gesamte Produktionsprozess ist nachvollziehbar und kontrolliert
Insgesamt bedeutet Bio-KBA bei Tee, dass der Tee aus nachhaltigem, ökologisch verantwortlichen Anbau stammt, frei von schädlichen chemischen Substanzen ist und strengen Kontrollen unterliegt.

Die Zertifizierung für den Inverkehrbringer
Die Zertifizierung als "Inverkehrbringer" (Wunderbares EU / Beamtendeutsch) bedeutet, dass eine natürliche oder juristische Person (häufig Hersteller, Importeur oder Händler) verantwortlich ist, ein Produkt erstmals auf dem Markt bereitzustellen bzw. in Verkehr zu bringen. Als Inverkehrbringer muss man sicherstellen, dass das Produkt allen geltenden gesetzlichen Anforderungen entspricht, die erforderlichen Prüfungen und Zertifizierungen vorliegen und alle notwendigen Informationen und Kennzeichnungen vorhanden sind.
Konkret:
- Der Inverkehrbringer ist diejenige Stelle, die ein Produkt erstmals verkauft, vertreibt oder anderweitig dem Markt zugänglich macht
- Er trägt Verantwortung für die Produktsicherheit und die Einhaltung aller relevanten Normen und Vorschriften
- Bei importierten Produkten aus Nicht-EU-Ländern ist der Importeur in der EU in der Regel der Inverkehrbringer
- Die Zertifizierung oder Dokumentation, die man als Inverkehrbringer benötigt, umfasst oft Prüfberichte, Konformitätserklärungen und Kennzeichnungsnachweise.
- Im Zusammenhang mit Bio-Produkten oder Lebensmitteln (hier unser Tee) bedeutet dies u.a. auch, dass der Inverkehrbringer sicherstellen muss, dass die Bio-Zertifikate gültig sind und die gesetzlichen Kennzeichnungsvorgaben eingehalten werden
Für Unternehmen, die Tee oder andere biozertifizierte Produkte vertreiben, ist die Rolle des Inverkehrbringers essenziell für die Rechtssicherheit und Produkthaftung.
Die Zertifizierung
Die Bio-Zertifizierung ist ein formaler Prozess, der sicherstellt, dass Produkte wie Tee nach den strengen Vorgaben der EU-Öko-Verordnung (EU) 2018/848 und ähnlichen Richtlinien erzeugt, verarbeitet und gehandelt werden. Dabei sind folgende Details wichtig:

Wesentliche Anforderungen
- Mindestens 95% der Zutaten müssen aus kontrolliert biologischem Anbau stammen
- Verbot von Gentechnik, chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, mineralischen Düngemitteln, Geschmacksverstärkern, künstlichen Aromen und Farbstoffen
- Schutz von Boden, Wasser und Luft sowie Förderung der Biodiversität sind Pflicht
- Bio-Produkte müssen streng rückverfolgbar sein, mit vollständigen Dokumentationen und Kontrollberichten.
Ablauf der Zertifizierung
- Antragstellung bei einer unabhängigen Kontrollstelle (in unserem Fall die ABCert in Stuttgart)
- Vorlage von Betriebsbeschreibungen, Qualitätsmanagement-Systemen und weiteren Dokumenten
- Erstinspektion und Begehung durch Prüfer, die alle Produktionsschritte, Lagerung, Kennzeichnung und Dokumente prüfen. (Nibelungentee wurde erstmals 2009 Bio Zertifikat und seitdem durchgehend Bio Zertifiziert)
- Ausstellung eines Bio-Zertifikats bei Erfüllung aller Anforderungen. Das aktuelle Bio Zertifikat finden Sie hier auf der ABCert Website
- Fortlaufende jährliche Kontrolle mit unangekündigten Prüfbesuchen zur Sicherstellung der Einhaltung
Verantwortung und Dokumentation
- Bio-Produkte müssen korrekt etikettiert werden, z. B. mit dem EU-Bio-Logo und der Kontrollstellennummer
- Alle Warenbewegungen müssen durch Lieferscheine und Rechnungen mit Bio-Hinweis und Kontrollstellennummer dokumentiert sein
- Unternehmen jeder Stufe der Wertschöpfungskette (Erzeuger, Verarbeiter, Händler) müssen bio-zertifiziert sein, um das Bio-Siegel verwenden zu dürfen.
Das BIO Zertifikat für Nibelungentee
Ziel der Zertifizierung
Die Bio-Zertifizierung garantiert Verbrauchern den Verkauf von Produkten, die umweltfreundlich und nachhaltig produziert wurden, ohne den Einsatz schädlicher Chemikalien und unter Berücksichtigung ökologischer Kreisläufe.
Woran erkennt man Bio Teesorten?
Alle zertifizierten Bio Tees von Nibelungentee erkannt man am EU Bio Siegel und der Kontrollstellnummer (Öko-Kontrollstelle: DE-ÖKO-006)
Das Bio Siegel
Das EU-Bio-Siegel (ein grünes Blatt aus Sternen als Logo) wurde am 1. Juli 2010 offiziell eingeführt. Seit diesem Datum ist es die verpflichtende Kennzeichnung für alle in der EU produzierten, verpackten Bio-Lebensmittel. Das Siegel sollte ursprünglich die Transparenz erhöhen, den Verbrauchern die Orientierung erleichtern und einen einheitlichen Standard für Bio-Produkte in den EU-Mitgliedstaaten schaffen.
Bis zu diesem Zeitpunkt waren unterschiedliche nationale Siegel im Einsatz, doch das EU-Bio-Logo wurde mit dem Ziel eingeführt, einen europaweit einheitlichen Standard zu etablieren. Seit 2012 ist die Verwendung des EU-Bio-Siegels verpflichtend, wenn ein Produkt als „bio“, „öko“ o.ä. gekennzeichnet wird.
Das EU Bio Siegel
Das alte staatliche Bio Siegel
Das alte staatliche Bio-Siegel in Deutschland wurde am 5. September 2001 eingeführt. Es ist ein sechseckiges, grün-schwarz-weißes Symbol, mit dem Produkte gekennzeichnet werden können, die den Kriterien der EG-Öko-Verordnung entsprechen.
Das staatliche, deutsche Bio-Siegel war Vorbild und Pate für die spätere Einführung des einheitlichen EU-Bio-Siegels, das seit 2010 existiert und seit 2012 verpflichtend ist. Das deutsche Bio-Siegel kann zwar weiterhin zusammen mit dem EU-Bio-Logo verwendet werden, wir haben uns aber 2021 dazu entschieden nur noch das EU Bio Siegel auf unseren Produkten zu verwenden.
Das bisherige deutsche Bio Siegel
Sind herkömmliche Teesorten schlechter als Bio Teesorten?
Normale Tees unterscheiden sich von Bio-Tees hauptsächlich im Anbau und der Verarbeitung. Bio-Tees werden ohne chemisch-synthetische Pestizide, Dünger und Gentechnik angebaut, was oft als umweltfreundlicher und nachhaltiger gilt.
Unterschiede zu normalen Tees:
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Pflanzenschutz:
Bio-Tees verzichten auf chemische Pestizide, bei normalen Tees können diese eingesetzt werden, was zu Rückständen führen kann -
Qualität und Geschmack:
Bio-Tees werden oft als geschmacklich reiner und intensiver empfunden, da die Pflanzen unter natürlicheren Bedingungen wachsen. Normale Tees können je nach Herstellung ebenso hohe Qualität haben, aber Rückstände und Umweltaspekte sind relevant -
Gesundheit:
Bio-Tees enthalten in der Regel weniger Schadstoffe und sind frei von synthetischen Zusätzen. Das kann gesundheitliche Vorteile bieten -
Umwelt:
Der Bio-Anbau schützt Böden, Wasser und die Biodiversität stärker als konventioneller Anbau.
Im Fazit sind Bio-Tees nicht generell „besser“ im Sinne von Geschmack, da dies subjektiv ist, aber sie sind meist umweltfreundlicher, nachhaltiger und potenziell schadstoffärmer als konventionelle Tees, was für viele Verbraucher einen Qualitätsvorteil darstellt. Selbstverständlich unterliegen natürlich auch unsere konventionellen Teesorten den gesetzlichen Grenzwerten für Schadstoffe und Rückstände wie Pestizide. Diese Grenzwerte sind in der EU und Deutschland klar festgelegt und müssen eingehalten werden.
Unabhängige Prüfungen hierzu erfolgen sporadisch und unangemeldet von der Lebensmittelkontrolle (Für Nibelungentee zuständig ist die Kreisverwaltung Alzey-Worms / Veterinäramt sowie das Landesuntersuchungsamt in Trier)
Warum sind Bio Tees meist teuerer als herkömmliche Tees?
Bio-Tees sind teurer als konventionelle Tees aus mehreren Gründen:
-
Aufwändigere Anbauverfahren:
Bio-Anbau verzichtet auf chemische Dünger und Pestizide, setzt mehr auf Handarbeit, natürliche Schädlingsbekämpfung und nachhaltige Bewirtschaftung, was teurer ist als konventionelle Massenproduktion -
Zertifizierungs- und Kontrollkosten:
Die Bio-Zertifizierung bringt regelmäßige Inspektionen, Laboranalysen und Dokumentationspflichten mit sich, die zusätzliche Kosten verursachen -
Geringere Erträge:
Biologischer Anbau erzielt oft geringere Mengen pro Hektar, was den Preis pro kg erhöht -
Umwelt- und Sozialstandards:
Bio-Produkte erfüllen strengere Anforderungen an Umweltschutz und Arbeitsbedingungen, was Kosten und Aufwand steigert -
Höhere Qualität:
Höhere Qualität durch schonende Verarbeitung und natürliche Bedingungen kann den Preis erhöhen, wobei der Geschmack oft intensiver und reiner ist -
Marktnachfrage und Angebot:
Bio-Produkte sind in der Regel Nischenprodukte mit kleinerem Produktionsvolumen, was die Preise erhöht
Insgesamt spiegeln die höheren Preise die zusätzlichen Produktions-, Kontroll- und Umweltkosten wider, die beim Bio-Tee anfallen.
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